Browsergames. Da denken die meisten sicher zunächst an Farmerama, Wurzelimperium und Co. Etwas tiefer in die Materie eingestiegene Zeitgenossen dann vielleicht an Rollenspiele wie Shakes & Fidget oder Weltraumspiele wie Ogame. Diese Genre-Palette wird mit der ein oder anderen Abwandlung im Setting in der Welt der Browserspiele ohne Ende bedient. Es gibt zig Klone, Klone von Klonen und Klone der geklonten Klone. Sicher, einige sind besser als andere, bringen ab und an eine neue Idee rein, aber im Großen und Ganzen ist es doch immer das Gleiche. Man setzt eben lieber auf den sicheren Euro als Experimente einzugehen und etwas zu probieren. Für Innovationen bleibt da wenig Raum. (Übrigens ist es bei den Vollpreis-Spielen mittlerweile nicht anders. Oder warum erscheinen zu gefülten 90% nur noch Shooter und dergleichen?)
Deshalb möchte ich hier ein Browserspiel vorstellen, das einen anderen Weg geht: Die Verdammten.
Die Grundidee ist schnell erklärt: Der Spieler wird mit 40 Mitbürgern (ebenfalls alles Spieler) in eine einsame Stadt in der Wüste gesteckt und muss versuchen, so lange wie möglich zu überleben. Erschwert wird das allerdings durch eine stets wachsende Anzahl an Zombies, die sich um die Stadt herum aufhält und darüber hinaus jeden Tag um Mitternacht die Stadt angreift. Nun gilt es für die 40 Bürger zusammenzuarbeiten, denn sonst sind die Chancen gering, länger als ein paar Tage zu leben.
Es gilt, gemeinsame Expeditionen in die Außenwelt zu planen und durchzuführen, um Rohstoffe, Nahrung, Wasser und Verteidigungsgegenstände zur Blockade des nächtlichen Zombieangriffs zu sammeln. Rohstoffe? Ja, denn in der Stadt können zahlreiche Gebäude errichtet werden, die entweder Verteidigungspunkte einbringen oder diverse Boni freischalten. So kann z.B. mit dem Wachturm die zu erwartende Zombiezahl abgeschätzt werden, in der Werkstatt können Rohstoffe in höherwertige Materialien umgewandelt werden, die Pumpe und andere Gebäude liefern der Stadt Nachschub am kostbarem Wasser etc. Es gibt wirklich unheimlich viele Möglichkeiten, das eigene Überleben zu sichern. Oder eben nicht.
So kommt es vor, dass sich Saboteure in den Städten breitmachen und sich einen Spaß daraus machen, die eigenen Vorhaben zu untergraben. Diese können mit genug Stimmen allerdings verbannt werden. Wobei der Tod im Spiel sowieso dazu gehört. Man stirbt früher oder später eben. Die eigene Seele sammelt jedoch zig verschiedene Auszeichnungen für alle möglichen Handlungen und Punkte für überlebte Tage.
Dreh- und Angelpunkt des Spiels ist stets das Stadtforum, in dem von den Mitspielern sämtliche Vorhaben diskutiert und geplant werden. Rege Beteiligung ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Und natürlich müssen alle an einem Strang ziehen. Querschläger auf der Baustelle oder sonstwo können der Gemeinschaft nur schaden. Im Grunde könnte man das Spiel beinahe schon als Sozialexperiment sehen. “Social-Fiction” quasi.
Und genau das macht es so spannend. Jede Partie – also jede Stadt – ist anders. Es gibt zwar einige erprobte Strategien, aber zugleich einfach zu viele variable Einflüsse, um eine allgemeingültige Taktik festlegen zu können: Welche Gegenstände werden wie oft gefunden? Welche Ruinen befinden sich in der Außenwelt? Wieviele Zombies kommen an welchem Tag? Wieviele Helden (das sind die Premium-User) sind in der Stadt? Und natürlich der spannendste und komplexeste Faktor: der Mensch.
Man könnte noch viele Seiten über Die Verdammten schreiben, aber es soll ja jeder für sich selbst noch etwas zu entdecken haben. Und davon gibt es wahrlich eine Menge.
Ich kann jedem, der aufgeschlossen gegenüber originellen und komplexen Spielen ist, nur empfehlen, ein bisschen Zeit zu investieren und in die Welt der Verdammten einzutauchen.
Hallo Nachtfischer,
Vielen Dank für deinen netten Beitrag zu unserem Spiel. Dein Blog gefällt mir grafisch auch sehr, denn es passt vom Stil her sehr schön zu den Verdammten!
Schöne Grüße,
Dayan 😉