Seit einer Woche steht Legend of Grimrock nun auf Steam, GOG.com oder direkt bei den Entwicklern zum Download bereit. Die Verkaufszahlen scheinen sehr zufriedenstellend zu sein und die Entwicklungskosten bereits mehrfach wieder eingenommen. Man kann dem Team von Almost Human also nur gratulieren, ein lange totgeglaubtes Genre wiederbelebt und damit vielen Spielern genau das geliefert zu haben, was sie seit gut 15 Jahren schmerzlich vermisst hatten. Neben dem im Schnitt ungefähr 20 Stunden langen Hauptspiel (je nachdem wie intensiv man nach Secrets sucht gerne auch länger) soll es in Kürze mit Hilfe durch die Entwickler bereitgestellter Modding-Tools möglich sein, eigene Dungeons und andere Inhalte zu erstellen. Damit dürfte dem Spiel – auch aufgrund seiner Alleinstellung als technisch moderner Old-School-Dungeon-Crawler – eine lange Lebenszeit sicher sein.
Ego-Dungeon-Crawler mit gitterbasierten Bewegungsmöglichkeiten hatten ihre große Zeit Ende der Achtziger bis Mitte der Neunziger. Dann kamen Ego-Shooter, freie Bewegung, Non-Stop-Action und die taktischen Gefechte, bei denen die geschickte Ausnutzung der Dungeon-Architektur noch wirklich eine Rolle gespielt hat, gehörten der Vergangenheit an. Bis auf ein paar Remakes des großen Klassikers Dungeon Master und mehr schlecht als recht vor sich hin entwickelte Hobbyprojekte hatten Fans des Spielprinzips nicht mehr viel zu tun. Grimrock beweist nun, dass dieses Prinzip keines Falls veraltet ist, sondern lediglich aufgrund technischen Fortschritts vergessen wurde. Mit großartiger Grafik und durch und durch moderner technischer Umsetzung ist die Erforschung der hervorragend durchdachten Höhlensysteme nach wie vor ein wahrer Genuss. Versteckte Geheimnisse gibt es an allen Ecken und Enden zu entdecken. Die größtenteils äußerst gut designten Rätsel gilt es durch logisches Nachdenken zu lösen. Die Kämpfe erfordern taktisches Geschick, blindes in die Gegner hineinrennen und um sich schlagen führt selten zum Erfolg. Stattdessen muss ausgewichen werden und von den Fähigkeiten aller Partymitglieder Gebrauch gemacht werden.
Ist man einmal eingetaucht in die Dungeons von Mount Grimrock, kommt man so schnell nicht wieder heraus. Dies gilt sowohl für die vierköpfige Gruppe aus Gefangenen im Spiel als auch für den Spieler vorm Rechner. Der Sog aus “Nur noch einen Raum erkunden!”, “Nur noch ein Rätsel lösen!”, “Nur noch ein Level aufsteigen!” etc. funktioniert nahezu perfekt und dürfte jeden geneigten RPG-Fan in seinen Bann ziehen. Vor allem dürfen sich natürlich Kenner der Klassiker (Dungeon Master, Eye of the Beholder, Lands of Lore usw.) dieses Spiel unter keinen Umständen entgehen lassen.
Ich finde Dungeon Crawler strange… muss aber zugeben, dass ich noch nie wirklich intensiv ein solches Spiel gespielt habe.
Vielleicht gebe ich dem Spiel ja ne Chance, wenn ich mal wieder zu viel Geld habe. Rätsel und versteckte Geheimnisse klingt nämlich wirklich gut.
In jedem Fall ist es ein aus heutiger Sicht absolutes Alleinstellungsmerkmal. Wo findet man in RPGs noch (echte) Rätsel? Einfach mal wieder “erfrischend altbacken”. 😀