Zurück ans Brett!

August 23, 2013

“Was interessiert mich als Videospieler das?”

Wie an dieser Stelle schon mehrfach angedeutet, können Brettspiele nicht nur für Spieler, sondern insbesondere auch für (digitale) Game-Designer einen enormen Mehrwert haben: Designs werden nicht vom stupiden technologischen Wettrennen beherrscht, innovative Mechanismen sind an der Tagesordnung, “Sequels” hingegen die absolute Ausnahme. Dass die Verschmelzung von digitaler und physischer Welt immer weiter voranschreitet – insbesondere zu Gunsten ersterer – ließ sich anhand einiger Beispiele (sowohl digitaler Originale als auch den immer erfolgreicheren digitalen Brettspiel-Umsetzungen) zuletzt bereits vermehrt beobachten. Nun werden auch die Videospiel-“Sprachrohre” immer mutiger in ihren Vorstößen in die Brettspiel-Welt. Einige Beispiele der jüngsten Vergangenheit:

  • Keith Burgun fordert “Study Boardgames” in seinem Artikel “Clone Plus One: How Smart Design Saves Money“. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn Burgun ist einer der führenden Verfechter der Bewegung, was sich in seinen stark Brettspiel-beeinflussten Designs (Auro, Empire) niederschlägt.
  • Episode 78 von Roguelike Radio trägt den Titel “Inspiration From Board Games“. Dass Roguelikes und Brettspiele ihrer (rundenbasierten und diskreten) Natur nach recht ähnlich Angelegenheiten sind, ist offensichtlich. Nun greifen auch die Veteranen des Genre-Podcasts das Thema auf.
  • Auch Penny Arcade TV widmet eine Extra-Credits-Episode dem Thema: “A Case For Board Games“. Zwar sind die im Video erwähnten Beispiel-Brettspiele größtenteils grauenhaft, aber es geht definitiv schonmal in die richtige Richtung!
  • Die Veranstalter der Game Design Round Table haben ohnehin längst erkannt, dass das Design von Brett- und Videospielen eine Kunst ist. Regelmäßig wird mediumsübergreifend diskutiert. In der neuesten Episode behandelt man mal eben die großen Strategie-Simulationen von Paradox Interactive und… Poker!

Tendenz: Steigend!


Von Skinner-Boxen, operanter Konditionierung und Videospielen

July 20, 2013

Obiges Video erläutert auf vernünftige Art und Weise den Einsatz von Skinner-Box-Methoden (z.B. RPG-Elemente, “Loot”, und planmäßige Belohnungen im Allgemeinen) in modernen Videospielen zwecks Konditionierung (man könnte auch sagen “psychologisch ausgefeilter Verarsche”) der Spieler. In Zeiten der Ausnutzung solch induzierten Zwangsverhaltens durch das Geschäftsmodell “Free To Play” ist dies ein immer schwerer wiegendes Problem als ohnehin schon. So weit, so gut und wichtig die Kritik (abgesehen von der im Video sehr strikt wirkenden Trennung von Konditionierung und Sucht, obwohl beide Konzepte offensichtlich in starkem Zusammenhang stehen).

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