Roguelike Report #8

August 14, 2011

Es ist tatsächlich schon wieder ein Monat vergangen ohne neuen Roguelike Report, von daher gibt es hier nun erstmal die wichtigsten Neuigkeiten der letzten Wochen.

News

Cardinal Quest – Release
Einen Arcade-Dungeon-Crawler im Stile des Klassikers Gauntlet verspricht uns der Entwickler von Cardinal Quest. Der Trailer zum Release sieht dabei durchaus vielversprechend nach kurzweiliger Roguelike-Action in netter Optik aus und auch der Preis von gerade einmal 5€ sieht verlockend aus. Leider gibt es bislang weder ausführlichere Reviews, Gameplay-Videos oder eine Demo. Letztere wurde aber zumindest bereits vom Entwickler für die nächsten Wochen angekündigt und auch erste Berichte dürften nicht allzu lange auf sich warten lassen.

Desktop Dungeons – geschlossene Beta läuft
Anfang August ging es los mit der geschlossenen Beta des Roguelike-Puzzlers, zu der jeder Vorbesteller der Vollversion Zugang erhält. Seither sind auch schon einige Updates erschienen und der Start scheint recht erfolgreich verlaufen zu sein. Mit Rabatt für Frühkäufer kostet das Spiel momentan 10$. Ich persönlich bin mir nicht sicher, ob mir nicht die klassische (kostenlose) Variante des Spiels nicht auch ausreicht, zumal das Kernprinzip dort bereits abgedeckt wird.
Allerdings legen sich die Entwickler wirklich ins Zeug und die Kaufversion hat einiges mehr in Sachen Grafik und auch Inhalt zu bieten. Wäre schön, wenn es ja zum richtigen Release vielleicht eine Demo gäbe.

Dungeon Crawl Stone Soup – Version 0.9 ist da
Ganz frisch ist die neue Version des meistgespielten Roguelike überhaupt erschienen. Wie immer ist der Changelog (.txt-Datei) sehr umfangreich und beinhaltet auch wieder einige einschneidende Veränderungen, auch wenn diese diesmal vor allem auf das Balancing abzielen und nicht so augenscheinlich wie die Inferface-Veränderungen des letzten großen Updates sind.

Dungeons of Dredmor – erste Patches
Die gröbsten Fehler wie Abstürze und einen Unendlich-XP-Bug haben die Jungs von Gaslamp Games in der aktuellen Version 1.0.3 bereits behoben. Nun arbeiten sie seit einer Weile an Version 1.0.4,  deren geplante Änderungen (und das sind eine Menge) hier nachzulesen sind. Nach diesem größeren Patch soll es dann evtl. schon an das erste Content-Update gehen. Über mangelnden Support kann sich die Fangemeinde hier jedenfalls nicht beklagen!

Tales of Maj’Eyal – Beta 30 und 31
Mitte und Ende Juli bereits erschienen die nächsten beiden Betaversionen von ToME. Die hohe Frequenz der Releases wird also tatsächlich beibehalten, wobei die neuesten Versionen vor allem Bugfixes und Verbesserungen des Balancings umfassen. Die kompletten Changelogs: Beta30, Beta 31

Ersteindruck

Legends of Yore

Bei Legends of Yore handel es sich um ein kleines, aber mittlerweile – durch sehr regelmäßige Updates – ziemlich feines Java-Roguelike, das neben Windows, Mac und Linux sogar auch in Versionen für Android und iPhone vorliegt. Tatsächlich eignet sich das Spiel auch sehr gut für zwischendurch und bietet weitestgehend solide Standard-Roguelike-Kost.
Der Spieler startet in einem Dorf mit ein paar Häusern, in denen solch nützliche NPCs wie Händler, Heiler oder bei der Einführung ins Spiel hilfreiche Berater darauf warten, angesprochen zu werden. Hat man sich erstmal orientiert, geht es anschließend (natürlich) ab auf den Friedhof und in die ersten Dungeons. Die Ebenen dieser sind dabei nicht konsistent, d.h. jedesmal wenn ihr eine Treppe (egal ob nach oben oder nach unten) benutzt, wird eine völlig neue Ebene zufällig generiert. Das ist natürlich Geschmackssache, mir persönlich sind die konsistenten Dungeons (z.B. eines Dungeon Crawl) lieber.
So schnetzelt man sich also wahlweise als Krieger, Schütze oder Magier durch die Gänge, steigt im Level auf und findet haufenweise Gegenstände. Überflüssige Beute kann zwischendurch (dank Stadtportal-Schriftrolle) in einem einfachen und komfortablen Menü beim Händler verkauft werden. Sowieso weiß die Steuerung zu überzeugen. Wahlweise per Pfeiltasten (bzw. WASD) oder Maus können der Held bewegt und zugleich alle wichtigen Aktionen wie Kämpfen, Türöffnen usw. ausgeführt werden. Auch das sonstige Interface (Inventar, Karte etc.) ist bequem per Maus bedienbar, sodass im Prinzip keine Hotkey-Lernerei notwendig ist.

Natürlich handelt es sich bei Legends of Yore um ein relativ simples Roguelike, das in Sachen Komplexität nicht mit den Großen des Genres mithalten kann, es aber auch gar nicht will. Bewusst wird hier auf Zugänglichkeit und Kurzweil gesetzt und das gelingt bereits jetzt recht ordentlich, obwohl der Entwickler betont, dass es sich noch um eine sehr frühe Version handelt und noch einiges geändert werden wird.
Ich bin gespannt!


Indie Investigation: Dungeons of Dredmor

August 7, 2011

Dungeons of Dredmor
Entwickler: Gaslamp Games
Release: 13.07.2011
Preis: 4,49€ (Steam)
Genre: Roguelike-RPG
Aktuelle Version: 1.0.3

Mitte Juli erschien also endlich das von mir lange erwartete und bereits in diversen Roguelike Reports verfolgte Debütspiel der Kanadier von Gaslamp Games. Das Spiel schoss sofort auf Rang 1 der Steam-Verkaufscharts und konnte sich seither immer wieder in den vorderen Rängen platzieren. Zu Beginn durch die zig Supportanfragen etwas überfordert, ist nach den nötigsten Patches mittlerweile wieder etwas Ruhe beim Entwickler eingekehrt und es kann sich auf zukünftige Updates und inhaltliche Erweiterungen konzentriert werden.
Ob der Erfolg des Roguelike-RPGs gerechtfertig ist, versuche ich im Folgenden herauszufinden.

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Dungeons of Dredmor – erste Eindrücke

July 15, 2011

Nun ist es also nach jahrelanger Entwicklung und monatelanger Verzögerung endlich erschienen: Dungeons of Dredmor.

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Roguelike Report #7

July 14, 2011

News

Desktop Dungeons – jede Menge Infos
Vom Entwickler QCF Design gibt es seit einer Weile regelmäßig neue Blogeinträge zur bald erscheinenden Vollversion ihres Rätsel-Roguelikes. Dabei geht es unter anderem um die verschiedenen neuen Regionen (die auch alle eigene Hintergrundgeschichten bekommen werden), die Veränderungen am Göttersystem und einen kleinen Making-Of-Einblick in Sachen Speichern und Laden von Spielständen. Da sind einige interessante Sachen dabei. Lesen lohnt!

Dungeons of Dredmor – Nummer 1 bei Steam
Das gestern erschienene Roguelike-RPG ist direkt auf Rang 1 der Steam-Verkaufscharts geschossen. Eine großartige Sache für das sympathische Indiestudio Gaslamp Games. Gratulation!
Vermutlich wird es in den kommenden Tagen, nachdem ich ein paar mal mehr erfolgreich gestorben bin (“Congratulations! You have died!”), einen eigenen Artikel mit meinen ersten Eindrücken vom Spiel geben. Empfehlen kann ich derweil auch schonmal das WTF-Video von meinem Lieblings-Youtuber TotalBuscuit.

Grand Rogue Auto – 0.5.0 ist da
Hauptänderung der neuen Version sind die jetzt mehrstöckigen neuen Häuser wie Bürogebäude, Gangverstecke, Polizeit- oder Feuerwehrstationen. Außerdem wurden natürlich wieder zahlreiche Bugs behoben. So langsam wird das Roguelike-GTA – obwohl es sich natürlich noch immer in einer sehr frühen Phase der Entwicklung befindet – spielerisch richtig interessant.

Tales of Maj’Eyal – Beta 29 erschienen
Untertitel der neuen Version ist “A New Birth” und dementsprechend wurde die Charakter-Erstellung völlig neu gestaltet und verbessert. Darüber hinaus gibt es jetzt für sämtliche Gegner, NPCs und Böden echte Tiles, sodass man nun nicht mehr auf laufende bunte Buchstaben treffen dürfte. Auch die Performance und das User Interface sollen verbessert worden sein, das werde ich aber erst noch selbst testen müssen. Der gesamte Changelog ist wie immer recht lang und es dürfte sich lohnen, wieder (oder auch zum ersten mal) einen Blick auf das Major-Roguelike zu werfen.


Roguelike Report #6

June 27, 2011

News

Dungeons of Dredmor – in den Startlöchern… noch immer
Eigentlich sollte es ja schon seit ein paar Wochen so weit sein, jedoch gab es scheinbar unerwartete Probleme mit äußeren Einflüssen (Zitat vom Blog: “other entities are involved”). Somit passiert seit einiger Zeit leider recht wenig im Gaslamp-Games-Lager (ein paar neue Screenshots gab es immerhin), aber der Release kann nun wirklich täglich kommen. Das Gute an der Sache: Die Entwickler wollen in der zusätzlichen Zeit nun noch einige Features einbauen, die ansonsten nach Release hätten nachgereicht werden müssen. Ich bin mir sicher: Die Wartezeit wird sich lohnen, trotzdem wäre es schön, wenn sie bald vorbei wäre.

UnReal World – Patch 4 für Version 3.13
Diverse Tweaks und Fixes wurden im neuesten Patch für UnReal World getätigt. Vor allem wurde das Hunger/Durst-System weiter verfeinert und besser ausbalanciert, was das Spielen – in meiner Erfahrung – deutlich angenehmer und flüssiger macht, ohne jedoch den Survival-Aspekt zu vernachlässigen.

js-like – JavaScript-Roguelike für zwischendurch
Wer Lust auf ein paar Minuten Roguelike zwischendurch im Browser hat, könnte sich die Beta vom ADOM-inspirierten js-like einmal anschauen. Ich habe es ein paar Minuten angespielt und es schien mir ganz solide zu sein. Wahrscheinlich auf Dauer aber (zumindest noch) keine echte Alternative zu den bereits bekannten Größen.

Erfahrungsbericht: UnReal World – Ein Haus!

In den letzten 2-3 Tagen habe ich es mit der ein oder anderen Stunde (Realzeit versteht sich, ingame waren es eher Wochen) Arbeit geschafft. Ich habe ein Haus gebaut:

Okay, es ist wirklich winzig und hat keine Fenster, aber ihr hättet sehen sollen, wie viele Bäume im Umkreis dafür fallen mussten. Anschließend bin ich auch gleich noch Steine sammeln gegangen um mir die schicke Feuerstelle (rechts) einzubauen, die zwar schon das halbe Haus einnimmt, aber sei es drum. Jetzt kann ich Fleisch und Fisch räuchern und im Winter sogar trocknen, um die gute Nahrung länger haltbar zu machen: überlebenswichtig! Feuerholz liegt auch schon einiges in meinem Keller, aber da muss sicherlich noch mehr her.
Des weiteren hänge ich aber übrigens immer noch an der Häutungsaufgabe fest, da mir in letzter Zeit einfach keine Tierchen mehr begegnet sind – abgesehen von diesen widerlichen Eichhörnchen, die sich sofort in die Bäume flüchten und von meinen Steinwürfen einfach nicht getroffen werden wollen. Ich muss aber zugeben, dass ich mich auch zuletzt nicht sehr weit raus getraut habe und nur den näheren Umkreis um mein “trautes Heim” abgesucht habe. Ich sollte den Radius da vielleicht erweitern.
Vor meinem nächsten größeren Ausflug werde ich aber definitiv nochmal einen Haufen Tassen oder sonstigen Nutzkram aus den übrig gebliebenen Bäumen zurecht schnitzen, um den Kram im nächsten Dorf gegen irgendetwas Nützliches einzutauschen (bessere Kleidung wäre vielleicht nicht schlecht). Und dann kann es los gehen!


Roguelike Report #5

June 5, 2011

News

Desktop Dungeons – neue Seite und neue kostenlose Version
Zum Launch der neuen Seite von Desktop Dungeons gibt es die Freeware-Variante des Rätsel-Roguelikes nun mit einigen Bugfixes, einer neuen Klasse und einem neuen Dungeon in Version 0.21 zum Download. Zudem ist die umfangreichere Kaufversion des Spiels inklusive Betazugang nun vorbestellbar. Ich bin gespannt, welche Änderungen uns neben der deutlich schöneren Grafik dort erwarten.

Dungeons of Dredmor – Beta-Videos
Zur Zeit ist kein Report ohne Dredmor möglich. Beinahe täglich gibt es die ein oder andere interessante Kleinigkeit im Gaslamp-Games-Blog oder auf der Twitter-Seite zu lesen. Der Release scheint nun wirklich in greifbare Nähe gerückt zu sein und es gibt bereits zahlreiche Previews und nun auch Videos zur Beta-Version des Spiels: Indie Test Drive (ca. 30 Minuten), Beta-Testing (ca. 2 Stunden), Beta-Gameplay (ca. 10 Minuten)

Tales of Maj’Eyal – Flut von neuen Betaversionen
Nachdem vor nicht allzu langer Zeit Beta26 von ToME erschien, ging alles ganz schnell weiter. Innerhalb einer Woche erschienen jetzt Beta27 und Beta28 und trotz der Release-Geschwindigkeit sind die Changelogs nicht kleiner geworden. So werden zig verschiedene Bugs behoben und zahlreiche Interface- und sonstige Verbesserungen eingefügt. Ich selbst bin seit dem Release von Beta27 noch gar nicht zum Spielen gekommen. Da werde ich nun wohl gleich mal Beta28 drüber installieren und unter die Lupe nehmen müssen… 😉

Erfahrungsbericht: UnReal World – Die (un)glückliche Jagd

Nachdem ich im letzten Report UnReal World in einem Ersteindruck vorgestellt habe, habe ich noch einige lustige (bzw. letztlich eher traurige) Dinge im Spiel erlebt, dazu ein kurzer Abriss:
Meine Grundversorgung hatte ich zunächst mit Fischerei und einem Unterstand in Wassernähe gesichert und nebenbei auch schon einige Bretter zum zukünftigen Hausbau gehortet, während ich die Aufgaben des Anfänger-Kurses bewältigte. Schließlich kam ich zur Aufgabe, ein Tier zu häuten und dessen Haut zu gerben. Nun hatte ich das Glück, einem Elch zu begegnen und diesen auch noch gerade so mit allen 7 Pfeilen, die ich dabei hatte, zu töten. Nachdem ich zunächst mehr Fleisch bekam als ich je tragen könnte, häutete ich das Tier natürlich schnellstens und wollte auch gleich mit dem Gerben loslegen, musste aber feststellen, dass das Elch-eigene Fett ganz knapp nicht ausreichte. Hätte ich nun zu diesem Zeitpunkt gewusst, dass zum Gerben auch Baumrinde geeignet ist, hätte ich die natürlich gleich vom nächsten Baum gekratzt, das las ich aber dummerweise erst hinterher. Also habe ich Amateur die schöne Elchhaut (neben einigen selbst geschnitzten Tassen) aus Verzweiflung im nächsten Dorf gegen einige neue Äxte und eine Schaufel (mit der ich mir dann gleich einen Keller gebaut habe, damit das ganze Elchfleisch nicht so schnell schlecht wird) eingetauscht.
Das Dumme ist nur, dass ich jetzt schon seit Ewigkeiten in der Wildnis auf der Suche nach weiteren Tieren umherstreife und dabei lediglich diverse (vielleicht ist es auch frecherweise immer das selbe) Eichhörnchen treffe, die es jedoch immer schaffen (selbst mit einer Schusswunde oder nachdem ich ihnen einen Stein gegen den Kopf geschleudert habe) auf den nächsten Baum zu flüchten und sich vor mir in Sicherheit zu bringen. Also hänge ich immer noch an der Gerber-Aufgabe, aber das wird irgendwann schon werden. Das Leben ist eben hart in UnReal World, wir spielen ja hier schließlich auch ein Roguelike (wenn auch im weiteren Sinne).
Nebenbei zeigt diese kleine Geschichte natürlich auch einen Teil der wahnwitzigen Möglichkeiten, die dieses Spiel bietet und kann vielleicht noch den ein oder anderen überzeugen, sich doch einmal einen Weg durch die umständliche Steuerung und eher zweckmäßige als schöne Grafik zu kämpfen. Es lohnt sich.


Roguelike Report #4

May 27, 2011

News

Dungeons of Dredmor – Release steht in Kürze an
Wie freue ich mich auf dieses Spiel! Die Trailer sehen super aus, der Monkey-Island-Grafikstil spricht mich hundertprozentig an und alle angekündigten Features versprechen Spielspaß ohne Ende. Die sehr sympathischen Entwickler von Gaslamp Games aktualisieren ihren Blog in letzter Zeit immer häufiger und arbeiten sich die Finger wund, denn die Entwicklung befindet sich in der absoluten Endphase. Wenn es auch, wie ursprünglich angekündigt, wohl nichts mehr mit einem Release im Mai wird, bin ich doch guter Dinge, dass wir im Juni mit diesem Hammer-Roguelike rechnen dürfen.

Grand Rogue Auto – Version 0.4.0 erschienen
Das bereits vor einiger Zeit erwähnte GTA-Roguelike gibt es nun in einer neuen Version (natürlich immer noch Pre-Alpha) zum Download. Es gibt einige Neuigkeiten, wie z.B. neue Munitionsarten, Charakterklassen, eine erste Umsetzung des Körperteil-Schadensmodells, GUI-Verbesserungen und diverse Erleichterungen für Modder, denen demnächst auch ein GRA-eigenes Forum zur Verfügung gestellt wird. Schön, dass es voran geht!

Ersteindruck

UnReal World

Aus Finnland kommt dieses einzigartige Roguelike-Survival-Spiel, das mittlerweile seit 1990(!) in Entwicklung ist und dementsprechend mit einem nicht unerheblichen Grad an Komplexität und Spieltiefe aufwarten kann.
Als (mehr oder weniger) Einsiedler müsst ihr im Finnland der Eisenzeit den harten Weg des Überlebens in der Wildnis gehen und euch dabei gegen Widrigkeiten wie wilde Tiere, Räuber, Nahrungsknappheit und nicht zuletzt ultraharte Winter behaupten. Zu Beginn seid ihr dabei lediglich mit einer absoluten Grundausrüstung an Kleidung, Werkzeugen und Nahrung ausgestattet, die es mit der Zeit zu erweitern gilt. Zuerst muss sich natürlich um die Nahrungsbeschaffung gekümmert werden, die wahlweise über Jagen, Fischen, Beeren sammeln oder auch Landwirtschaft erledigt werden kann. Auch ein kleiner Unterschlupf für die Nacht sollte schnellstmöglich aus dem nächstbesten Baum und dessen Zweigen gebastelt werden. Habt ihr erstmal eure Grundversorgung gesichert, gilt es auch Handel mit umliegenden Dörfchen zu treiben, denen ihr z.B. eure selbstgeschnitzten Alltagsgegenstände anbieten und dafür das ein oder andere nützliche Werkzeug (und vieles mehr) erhalten könnt, um euch schließlich mit dem Bau eines kleinen Häuschens auf den ersten Winter vorzubereiten.
Und so geht es dann weiter, ganz im Sandbox-Stil ohne echtes Ziel (außer eben dem längstmöglichen Überleben), aber dafür mit einer Unmenge an Möglichkeiten. Es gibt so viel zu entdecken, zu lernen und auszuprobieren, dass man zig Stunden alleine mit der Auslotung ebenjener Möglichkeiten verbringen kann, bevor man sich ans ernsthafte “Spielen” macht. Oder man stürzt sich doch gleich waghalsig ins Abenteuer und erforscht die gigantische, natürlich größtenteils zufallsgenerierte, Spielwelt. UnReal World hat zwar mit den üblichen Dungeon-Crawlern nicht mehr viel gemein, nutzt jedoch die komplexe Mechanik eines Roguelike, um dem Spieler ein solch realistisches und spannendes Spielerlebnis zu bescheren, wie es nur wenige andere Spiele vermögen.
Auf der offiziellen Homepage steht kostenlos eine Demo zum Download bereit, in der das Leben der Charaktere allerdings auf 10 Tage begrenzt ist. Die Vollversions-Registrierung kostet jedoch im günstigsten Fall (die aktuelle Version und deren Patches sind enthalten) gerade mal 2 EUR. Bei dieser Spieltiefe und der damit einhergehenden Anzahl an Stunden, die einen UnReal World zu fesseln im Stande ist, lohnt sich das allemal.
Ersteindruck: @@@@@


Roguelike Report #2

May 9, 2011

News

Dwarf Fortress – Neues aus der Entwicklung
In den sehr regelmäßigen Mini-Berichten von Entwickler Toady One ging es in letzter Zeit vor allem um eines: Untote. Mit denen sollen zukünftig die generierten – ebenfalls neuen – Katakomben, Dungeons und Kanalisationen gefüllt werden. Und zwar dynamisch – je nachdem, wie viele Wesen in einem bestimmten Bereich in der generierten Historie eurer Welt eben gestorben sind. Das könnte natürlich vor allem für den bisher nicht sonderlich ausgereiften bzw. nicht gerade mit vielen spannenden Ereignissen gefüllten Adventure-Mode interessant sein. Aber auch im Fortress-Mode sollen eure Zwerge jetzt als Untote wiederkehren können. Wir sind gespannt!

Grand Rogue Auto – Version 0.3.8 erschienen
Bei GRA handelt es sich abermals um ein hochinteressantes Projekt, das auf den ersten Blick ein wenig an das im letzten Report vorgestellte Rogue Survivor erinnert, denn es spielt (wie der Titel ja auch vermuten lässt) ebenfalls in einer Großstadt und es gibt sogar nebenbei einen Zombiemodus. Im normalen Modus jedoch soll sich das Spiel ganz wie das Vorbild Grand Theft Auto spielen – nur eben als Roguelike. Eine weitere Gemeinsasmkeit mit Rogue Survivor ist allerdings die frühe Entwicklungsphase (es handelt sich hier noch um eine Pre-Alpha-Version). Von daher sind natürlich etliche wichtige Features noch nicht implementiert und man kann bislang lediglich die Stadt erkunden, um sich schießen und ein bisschen Beute verkaufen. Was aber alles geplant ist, liest sich äußerst spannend. GRA sollte man definitiv im Auge behalten.

Ersteindruck

Elona

Elona ist ein Spiel, das vor allem eines kann: Potenzial verschenken. Prinzipiell sieht alles sehr interessant aus (weshalb ich mir das Spiel überhaupt erst angeschaut habe und es hier vorstelle): Es gibt eine ziemlich große Spielwelt, viele Möglichkeiten und Freiheiten und eine einfache, relativ intuitive Steuerung. Mit der klassischen SNES-Grafik, die mittlerweile eigentlich noch ausgelutschter ist als ASCII, kann man als Roguelike-Freund natürlich auch gut leben. Allerdings lässt einen das Spiel (nach dem obligatorischen Wie-bewege-ich-mich-überhaupt-Tutorial) doch ziemlich alleine, weshalb die Vielzahl an Möglichkeiten eher zum Problem wird. Man fühlt sich etwas “verloren”, stirbt zig frühe Tode im (scheinbar) ersten Dungeon und fragt sich schnell, wo die Motivation denn nun geblieben ist.
Ich persönlich halte es für unwahrscheinlich, dass ich mich nochmal intensiver mit dem Spiel beschäftigen werde, zumindest in der aktuellen Version (das Spiel wird offiziell nicht mehr weiterentwickelt, aber einige engagierte Fans planen weitere Verbesserungen). Dafür gibt es einfach zu viele andere und bessere Roguelikes, die ja auch irgendwann mal gespielt werden wollen.
Ersteindruck: @

Zukunftsmusik

Dungeons of Dredmor
Noch diesen Monat soll das kommerzielle Roguelike von Gaslamp Games erscheinen und was man bisher davon sehen (z.B. in diesem Trailer) und lesen (z.B. im Blog der Entwickler) kann, ist doch äußerst vielversprechend. Es bleibt natürlich abzuwarten, ob dieses Modell des “professionellen Roguelike” von der Zielgruppe entsprechend honoriert wird und funktionieren kann. In der Regel handelt es sich bei RLs ja mehr oder weniger um Hobbyentwicklungen, die sich – wenn überhaupt und nur im allerbesten Fall (siehe Dwarf Fortress) – höchstens über Spenden selbst finanzieren können. Wir werden sehen, wann und was wir als nächstes von Gaslamp Games hören.

Am Rande der Roguelikes

Wo wir gerade bei der Zukunftsmusik waren, hier ein kleiner Tipp nebenbei: Wer auf der Suche nach passender Hintergrundmusik beim Roguelike-Spielen ist (die meisten Spiele kommen ja standardmäßig mit keinem bis sehr wenig Sound), dem sei an dieser Stelle das Duo Nox Arcana empfohlen, das seit 2003 atmosphärische und düstere Ambientmusik produziert. Zwar sind die meisten Alben eher im Stile eines Horrorfilm-Soundtracks gehalten, das 2006er-Werk  “Blood of the Dragon” jedoch hat eine deutliche Fantasy-Schlagseite und wildert irgendwo zwischen Herr der Ringe und guten alten RPG-Soundtracks.