Roguelike Report #27

February 22, 2012

News

Dungeon Crawl Stone Soup – 0.10 bringt neue Rasse

  • Nach Version 0.9 folgt also nicht etwa 1.0, sondern im Falle von Stone Soup einfach 0.10. Die “Octopedes” stellen dabei die neue Rasse im Crawl-Universum dar und bringen einige Besonderheiten mit sich. So können sie keinerlei Rüstungen tragen, dafür aber acht magische Ringe. Somit ergibt sich eine weitere Differenzierungsmöglichkeit in Sachen Spielweise im sowieso schon enorm vielfältigen Major-Roguelike. Endgültig entfernt wurden dagegen wie geplant die beliebten “Mountain Dwarves” aufgrund zu großer Ähnlichkeiten mit anderen Rassen. Diese wurden dafür an einigen Stellen angepasst, wie auch das Balancing im Allgemeinen. Das alles ist nachzulesen im recht umfangreichen Changelog.

Stellar Edge – neue Version des futuristischen Roguelikes

  • Es gibt zwar ein paar Science-Fiction-Roguelikes, allerdings haben es die meisten bislang nicht zu großem Ruhm gebracht. Noch mauer sieht es in Sachen Squad-Roguelikes, in denen man statt eines einsamen Abenteurers eine Gruppe von Charakteren kontrolliert, aus. Hier kann höchstens das ehemalige Projekt der Dwarf-Fortress-Macher Liberal Crime Squad genannt werden, wobei dies auch nur in Teilen in die Grenzen des Genres passt. Stellar Edge macht sich nun jedenfalls auf, beide angesprochenen Sektoren zu vereinen und – möglicherweise – deren Fans im Sturm zu erobern. Man hat sich beim Entwickler ambitionierte Ziele gesetzt, möchte ein ganzes Universum inklusive zahlreicher Planeten und Raumstationen simulieren. Der Spieler ist dabei mit einem dreiköpfigen Team unterwegs und bekämpft diverse Aliens und Monster. Glücklicherweise wird das Micromanagement dabei nicht übertrieben, sondern auf eine zugängliche Steuerung inspiriert von z.B. DoomRL gesetzt. Mit einigen Features mehr und den noch fehlenden Inhalten – wie z.B. Handel – könnte Stellar Edge eines der interessantesten Roguelikes des Jahres werden. Kürzlich ist Version 0.0.52 erschienen.

Weitere Releases


Roguelike Report #14

November 7, 2011

News

Dungeon Crawl Stone Soup – Mountain Dwarf ersatzlos gestrichen
Die äußerst beliebte und einsteigerfreundliche Charakterklasse des Mountain Dwarf wurde ersatzlos aus dem Spiel entfernt. Aus Sicht der Entwickler des Stone Soup Teams gab es zu große Gemeinsamkeiten zwischen Mountain Dwarf, Hill Orc und Minotaur. Unter den Fans löste die Streichung allerdings äußerst gespaltene Reaktionen aus, wobei die Mehrheit die Entscheidung als überflüssig oder gar schlichtweg falsch empfindet. Von einem Einlenken der Entwickler ist allerdings kaum auszugehen, da diese der festen Meinung sind, das Spiel werde durch die Änderung verbessert.

Dungeons of Dredmor – Interviews und neuer Patch
Zwei neue Interviews haben Gaslamp Games gegeben: Eins zum Lesen bei DIYGamer und eins zum Hören im Rahmen des neuen Roguelike Radio Podcasts. Zum einen geht es natürlich um die Entstehung des Spiels und des Studios selbst, aber auch um die Zukunft, welche einige interessante Dinge in Sachen Dredmor bereithält. So wird zunächst in absehbarer Zeit Patch 1.0.7 erscheinen, der im Großen und Ganzen als Content-Update gesehen werden kann. Außerdem soll noch dieses Jahr – wie im letzten Repot erwähnt – ein vollwertiges Expansion-Pack erscheinen und das Spiel um viele Elemente erweitern.+

Legends of Yore – neues Bezahlmodell beim Casual Roguelike
Ab sofort ist das zugängliche, aber sehr umfangreiche Multi-Platform-Roguelike nur noch bis Charakterlevel 20 kostenlos spielbar. Anschließend ist ein Vorankommen nur noch gegen Bezahlung möglich. Minimal kostet die Vollversion 2€ (mehr auf freiwilliger Basis) und lässt den Spieler seine – per praktischem Cloud-Saving online von überall abrufbaren – Helden in Höhen jenseits von Level 100 trainieren. Natürlich sind alle künftigen Updates, die bei LoY schon immer sehr regelmäßig erschienen, im Preis inbegriffen.

Nennenswerte Releases


Roguelike Report #11

September 5, 2011

News

DoomRL – Version 0.9.9.4 ist draußen!
Das unumstrittene Highlight des neuen Updates ist die Einführung von Charakterklassen. Ihr könnt euch nun entweder als Marine, Scout oder Techniker durch die Zufallsdungeons ballern. Daneben wurden viele kleinere Dinge an Items, Levels und vor allem auch der KI verbessert (Details gibte es hier). Die nächste Version (0.9.9.5) soll Anfang nächsten Jahres erscheinen. Dann soll es übrigens auch erstmals eine grafische Tiles-Version des bisher reinen ASCII-Roguelikes geben.

Dungeon Crawl Stone Soup – Bugfix-Patch erschienen
Das Stone-Soup-Team war nach der kürzlichen Veröffentlichung von Version 0.9.0 wie immer sehr fleißig bei der Behebung der gröbsten Fehler der neuen Major-Version. Großartige Änderungen darf man dabei natürlich nicht erwarten. Wichtig ist die Fehlerbehebung natürlich dennoch. Von daher: Download und Changelog.

Dungeons of Dredmor – gigantischer Patch im Anmarsch
Version 1.0.4 des Roguelike-RPGs wird einiges an Verbesserungen mit sich bringen. Im offiziellen Forum wurde kürzlich eine Liste mit Bugfixes, Balancing- und sonstigen Verbesserungen veröffentlicht, die es wahrlich in sich hat. Da lohnt sich das erneute Spielen nun aber wirklich. Im Anschluss an die Veröffentlichung des Updates (sehr wahrscheinlich diese Woche) wird dann übrigens auch an kostenlosem neuem Content gearbeitet. Das ist doch mal vorbildlicher Support!

Tales of Maj’Eyal – neue Betaversion
Mittlerweile hat man bei ToME beta32 erreicht. Da es diesmal verhältnismäßig lange gedauert hat mit der neuen Version, ist das Update dementsprechend riesig. Es gibt neue Klassen (u.a. einen Nekromanten), Orte, Stories, Item-Sets und erneut viele Interface- und Performance-Verbesserungen. Zur offiziellen Meldung inklusive kompletter Changelist geht es hier entlang.

Tipp

Ein kleines, aber feines kostenloses Roguelike hat JABS kürzlich im Rahmen eines Contests veröffentlicht: Dungeon Dash.
Das Spiel bietet brauchbare Grafik, eine simple Bedienung und schnellen Dungeoncrawling-Spaß für zwischendurch. Es gibt zwar nicht allzuviele Gegenstände und Gegner zu entdecken, aber ein paar Durchgänge kann man sich durchaus gönnen.


Roguelike Report #8

August 14, 2011

Es ist tatsächlich schon wieder ein Monat vergangen ohne neuen Roguelike Report, von daher gibt es hier nun erstmal die wichtigsten Neuigkeiten der letzten Wochen.

News

Cardinal Quest – Release
Einen Arcade-Dungeon-Crawler im Stile des Klassikers Gauntlet verspricht uns der Entwickler von Cardinal Quest. Der Trailer zum Release sieht dabei durchaus vielversprechend nach kurzweiliger Roguelike-Action in netter Optik aus und auch der Preis von gerade einmal 5€ sieht verlockend aus. Leider gibt es bislang weder ausführlichere Reviews, Gameplay-Videos oder eine Demo. Letztere wurde aber zumindest bereits vom Entwickler für die nächsten Wochen angekündigt und auch erste Berichte dürften nicht allzu lange auf sich warten lassen.

Desktop Dungeons – geschlossene Beta läuft
Anfang August ging es los mit der geschlossenen Beta des Roguelike-Puzzlers, zu der jeder Vorbesteller der Vollversion Zugang erhält. Seither sind auch schon einige Updates erschienen und der Start scheint recht erfolgreich verlaufen zu sein. Mit Rabatt für Frühkäufer kostet das Spiel momentan 10$. Ich persönlich bin mir nicht sicher, ob mir nicht die klassische (kostenlose) Variante des Spiels nicht auch ausreicht, zumal das Kernprinzip dort bereits abgedeckt wird.
Allerdings legen sich die Entwickler wirklich ins Zeug und die Kaufversion hat einiges mehr in Sachen Grafik und auch Inhalt zu bieten. Wäre schön, wenn es ja zum richtigen Release vielleicht eine Demo gäbe.

Dungeon Crawl Stone Soup – Version 0.9 ist da
Ganz frisch ist die neue Version des meistgespielten Roguelike überhaupt erschienen. Wie immer ist der Changelog (.txt-Datei) sehr umfangreich und beinhaltet auch wieder einige einschneidende Veränderungen, auch wenn diese diesmal vor allem auf das Balancing abzielen und nicht so augenscheinlich wie die Inferface-Veränderungen des letzten großen Updates sind.

Dungeons of Dredmor – erste Patches
Die gröbsten Fehler wie Abstürze und einen Unendlich-XP-Bug haben die Jungs von Gaslamp Games in der aktuellen Version 1.0.3 bereits behoben. Nun arbeiten sie seit einer Weile an Version 1.0.4,  deren geplante Änderungen (und das sind eine Menge) hier nachzulesen sind. Nach diesem größeren Patch soll es dann evtl. schon an das erste Content-Update gehen. Über mangelnden Support kann sich die Fangemeinde hier jedenfalls nicht beklagen!

Tales of Maj’Eyal – Beta 30 und 31
Mitte und Ende Juli bereits erschienen die nächsten beiden Betaversionen von ToME. Die hohe Frequenz der Releases wird also tatsächlich beibehalten, wobei die neuesten Versionen vor allem Bugfixes und Verbesserungen des Balancings umfassen. Die kompletten Changelogs: Beta30, Beta 31

Ersteindruck

Legends of Yore

Bei Legends of Yore handel es sich um ein kleines, aber mittlerweile – durch sehr regelmäßige Updates – ziemlich feines Java-Roguelike, das neben Windows, Mac und Linux sogar auch in Versionen für Android und iPhone vorliegt. Tatsächlich eignet sich das Spiel auch sehr gut für zwischendurch und bietet weitestgehend solide Standard-Roguelike-Kost.
Der Spieler startet in einem Dorf mit ein paar Häusern, in denen solch nützliche NPCs wie Händler, Heiler oder bei der Einführung ins Spiel hilfreiche Berater darauf warten, angesprochen zu werden. Hat man sich erstmal orientiert, geht es anschließend (natürlich) ab auf den Friedhof und in die ersten Dungeons. Die Ebenen dieser sind dabei nicht konsistent, d.h. jedesmal wenn ihr eine Treppe (egal ob nach oben oder nach unten) benutzt, wird eine völlig neue Ebene zufällig generiert. Das ist natürlich Geschmackssache, mir persönlich sind die konsistenten Dungeons (z.B. eines Dungeon Crawl) lieber.
So schnetzelt man sich also wahlweise als Krieger, Schütze oder Magier durch die Gänge, steigt im Level auf und findet haufenweise Gegenstände. Überflüssige Beute kann zwischendurch (dank Stadtportal-Schriftrolle) in einem einfachen und komfortablen Menü beim Händler verkauft werden. Sowieso weiß die Steuerung zu überzeugen. Wahlweise per Pfeiltasten (bzw. WASD) oder Maus können der Held bewegt und zugleich alle wichtigen Aktionen wie Kämpfen, Türöffnen usw. ausgeführt werden. Auch das sonstige Interface (Inventar, Karte etc.) ist bequem per Maus bedienbar, sodass im Prinzip keine Hotkey-Lernerei notwendig ist.

Natürlich handelt es sich bei Legends of Yore um ein relativ simples Roguelike, das in Sachen Komplexität nicht mit den Großen des Genres mithalten kann, es aber auch gar nicht will. Bewusst wird hier auf Zugänglichkeit und Kurzweil gesetzt und das gelingt bereits jetzt recht ordentlich, obwohl der Entwickler betont, dass es sich noch um eine sehr frühe Version handelt und noch einiges geändert werden wird.
Ich bin gespannt!


Roguelike Report #1

May 5, 2011

In unregelmäßigen Abständen werde ich ab jetzt ein wenig über Spiele, Neuigkeiten und sonstiges aus der Roguelike-Welt berichten. Da dies der erste Report ist, gibt es hauptsächlich erstmal einige Ersteindrücke – bestensfalls gibt es hier fünf @ als Bewertung, wobei ich nur Spiele bewerten werde, die ich überhaupt interessant finde und sich die Wertung eher auf die allgemeine Ausgereiftheit eines Spiels bezieht – zu den Spielen, die ich mir in letzter Zeit angeschaut habe, um einen Einstieg bzw. einen groben Überblick zu bekommen. Das sind natürlich vor allem die bekannteren Titel der Szene.
Vorab aber noch ein Hinweis: Natürlich habe ich mir auch die ganz großen Klassiker Nethack und Angband angeschaut, halte diese aber – zumindest in ihrer Originalfassung – schlicht für nicht mehr zeitgemäßg, nur historisch interessant und werde diese daher hier auch vorerst nicht betrachten.


Ersteindrücke

Desktop Dungeons

Los geht es gleich mit einem sehr untypischen Roguelike, das aber wohl gerade deshalb zu solch großer Popularität gekommen ist. Eigentlich handelt es sich eher um ein Rätselspiel im Roguelike-Stil. Die Gegner bewegen sich hier nicht, sondern wehren sich nur, wenn ihr sie direkt angreift. Gesundheit und Mana bekommt ihr durch das Aufdecken der einzelnen Tiles des Dungeons (der übrigens auch nur aus einer Ebene besteht ~ ein Durchgang dauert etwa 10-15 Minuten). Hierbei ist natürlich geschickte Planung gefragt: Welchen Gegner welchen Levels greife ich zuerst an? Wieviele Tiles soll ich jetzt schon aufdecken, in der Hoffnung, das dort etwas Interessantes liegen könnte, obwohl sie mir in Sachen Regeneration später vielleicht mehr nützen könnten? Daneben gibt es auch noch ein – ziemlich abgespecktes, aber gut durchdachtes – Magie- und Religionssystem.
Alles in allem ist Desktop Dungeons für Zwischendurch ein super Spiel, in das man schnell reinkommt (simpelste Maussteuerung!) und das auch einen gewissen Suchtfaktor entfalten kann, da es auch reichlich Rassen, Charakterklassen und Spielmodi freizuschalten gibt. Trotzdem fehlt auf Dauer natürlich die Abwechslung bzw. die Komplexität eines “echten” Roguelike.
Ersteindruck: @@@

DoomRL

Ebenfalls enormer Beliebtheit erfreut sich die Roguelike-Variante des Ur-Shooters Doom, die von Kornel Kisielewiczs ChaosForge entwickelt wurde und sich genau so spielt, wie man es erwarten würde: eben wie ein Roguelike-Shooter. Die Tastatur-Steuerung ist für ein RL relativ einfach gehalten und die Spielmechanik eingängig. Man ballert sich durch zufallsgenerierte Gänge, zwischendurch aber auch wiederkehrende Speziallevels, und versucht sich seine Vorräte an Waffen, Munition, Rüstung, Medipacks und diversen Upgrades möglichst geschickt einzuteilen und natürlich so viele Gegner wie möglich zu vernichten, um in den späteren Etagen auf einem ordentlichen Charakterlevel angekommen zu sein.
DoomRL entfaltet ein großes Suchtpotenzial, da es einen zwar nicht durch Komplexität erschlägt, man aber doch bei jedem Tod das Gefühl hat, man hätte noch etwas anders machen können: Also gleich nochmal probieren! Daneben gibt es unzählige Achievements, Ränge und sonstige Goodies freizuschalten, sodass Langzeitspaß garantiert ist. Auch wenn es (bislang!) nur ASCII-Grafik zu sehen gibt und die Zufallslevels auf Dauer nicht allzu abwechslungsreich wirken, kehrt man immer mal wieder gerne auf Phobos zurück und ballert sich ein, zwei Stunden durch die Monsterhorden.
Ersteindruck: @@@@

Dungeon Crawl Stone Soup

Ich hatte es ja bereits in meiner kleinen Roguelike-Einführung erwähnt und möchte hier nochmal kurz darauf eingehen: Bei Crawl handelt es sich um eines der sogenannten Major Roguelikes. Seit 2005 wird es von einem neuen Team in der Stone-Soup-Variante stetig weiterentwickelt und hat sich zum momentan wahrscheinlich meistgespielten RL überhaupt gemausert. Das liegt wohl vor allem an der genialen Balance zwischen schier überbordender Komplexität und doch zugleich einfacher Steuerung (vor allem in der tollen grafischen Variante inklusive Maussteuerung, Minimap, Inventarmenü und sonstigen kleinen Feinheiten). Getreu dem Motto “easy to learn, hard to master” kommt man zwar schnell rein, wird aber gerade zu Beginn zig frühe Tode erleben, da man einfach noch zu wenig Wissen um Spielmechanik und Regelwerk hat. Crawl ist in dieser Hinsicht hart und gnadenlos. Empfohlen sei hier auch das umfassende Wiki zum spiel.
Dank einer Vielzahl unterschiedlicher Levelarchitekturen (von denen auch ich erst einen Bruchteil gesehen habe, aber so langsam wird es), Gegner, Gegenstände, Rassen, Charakterklassen etc. bietet DCSS theoretisch beinahe unerschöpflichen Spielspaß. Zumindest, wenn man sich traut über die “Losing is fun!”-Schwelle zu treten und das Frustpotenzial gar nicht erst greifen lässt.
Ersteindruck: @@@@@

Dwarf Fortress

Eigentlich habe ich dazu ja schon einiges in meiner bereits erwähnten Einführung geschrieben, deshalb hier vielleicht nur nochmal eine interessante Hintergrundinformation: DF wird seit mittlerweile über 8 Jahren von den beiden Brüdern Tarn und Zach Adams entwickelt, die mittlerweile davon leben können – von den Spenden der Fans. Zwischen 2000 und 5000 Dollar kommen monatlich zusammen, im April 2010 (der Monat eines großen neuen Releases) waren es sogar 16000. Schön, dass Qualität manchmal doch auch einfach so belohnt wird, ganz ohne die Zwänge der Industrie.
Aufgrund der bereits erwähnten Komplexität, des großartigen Weltengenerators sowie des absolut einmaligen Spielerlebnisses, das eigentlich nur durch die umständliche Steuerung getrübt werden könnte, gibt es folgerichtig nur einen möglichen Ersteindruck: @@@@@

Goblin Camp

Dieses Spiel befindet sich noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase, hat aber schon Ansätze, die interessant genug sind, um es in Zukunft zu einem echten Topgame werden zu lassen. Basierend auf der Grundidee von Dwarf Fortress baut ihr hier aber keine Zwergenfestung, sondern ein Goblin- und Orklager. Der offensichtlichste Unterschied ist dabei definitiv die schon jetzt bessere Steuerung als beim großen Vorbild. Einfach per Maus lassen sich alle Befehle erteilen, Menüs öffnen und Gebäude platzieren. So muss das bei einem solchen Spiel sein.
Leider ist natürlich aufgrund des frühen Stadiums noch nicht so viel Spannendes eingebaut und man kann bisher lediglich erahnen, was Goblin Camp irgendwann mal werden kann. Potenzial ist genügend da.
Ersteindruck: @@

Rogue Survivor

Ähnlich wie mit Goblin Camp verhält es sich auch mit diesem Spiel, das auf einer sehr spannenden Idee basiert, aber eben noch sehr unausgereift daherkommt. Ihr befindet euch in einer Großstadt, die von Zombies und anderen untoten Ungetümen überfallen wird. Dabei müsst ihr euch zunächst zu den örtlichen Shops durchschlagen, um euch mit Vorräten und Waffen einzudecken und schließlich den Kampf zu beginnen. Auf eurem Weg trefft ihr dabei zahlreiche NPCs, die ihrerseits versuchen, zu überleben und öfter mal mit euch reden und euch Hinweise auf Untote in der Nähe geben oder Tauschhandel betreiben wollen (in etwa: “Meine Taschenlampe gegen deine Knarre!”).
Das alles kann natürlich unheimlich spannend werden, befindet sich jedoch auch hier noch in einer frühen Phase (Alphaversion), weshalb die KI der Gegner und NPCs alles andere als ausgereift ist und auch sonst nach dem Erkunden der Stadt bisher wenig Motivation aufkommt. Auch hier gilt: Großes Potenzial liegt vor!
Ersteindruck: @@

Tales of Maj’Eyal

Schon seit 1998 ist ToME fester Bestandteil der RL-Szene, damals als Tales of Middle Earth gestartet, mittlerweile in einem gänzlich neu erschaffenen Fantasyreich angesiedelt und wie DCSS als Major Roguelike erachtet. Die Stärken des Spiels sind in seiner aktuellsten Version offensichtlich: Es hat eine für RL-Verhältnisse tolle Grafik, neben zahlreichen zufallsgenerierten Dungeons und Wäldern auch eine riesige Außenwelt, eine einfache mausunterstützte Bedienung, eine durchdachte Charakterentwicklung, teils klassenspezifische, teils zufällige Quests, eine gigantische Item- und Waffenvielfalt und einfach eine sehr dichte Atmosphäre. ToME vermag, einen in seinen Bann zu ziehen und bietet dazu auch noch verschiedene Schwierigkeitsgerade (die sich vor allem durch die Anzahl an Extraleben unterscheiden – ja, Permadeath kann dadurch etwas gelockert werden) für Einsteiger und Profis an.
Negativ fallen eigentlich nur die schwankende Performance (gerade bei vielen Gegnern auf dem Bildschirm stockt das Spiel doch etwas) und die häufigen, nicht unbedingt kurzen Speicher- und Ladezeiten auf. Wie auch im offiziellen Forum zu lesen wohl ein öfter auftretendes Problem, weshalb es wohl eher am Spiel als an meinem Rechner liegt. Nichtsdestotrotz ist ToME jedem RPG-Fan zu empfehlen, der einen Einstieg in die RL-Welt sucht.
Ersteindruck: @@@@

So, das war erstmal der Rundumschlag der ersten Eindrücke zu den für mich bislang wichtigen Roguelikes. In den weiteren Reports wird es voraussichtlich vermehrt um News, Updates und weitere mir bedeutend erscheinende Entwicklungen in der RL-Szene gehen. Natürlich werden aber auch immer mal wieder Kurzbeschreibungen bzw. Berichte zum ein oder anderen Spiel eingestreut werden.