Spiele des Jahres 2019

December 9, 2019

1. Minion Masters

Im Grunde gehört Minion Masters seit Jahren zu meinen meistgespielten Titeln. Nun ist das Echtzeit-Kartenspiel aber endlich nicht mehr im Early Access und damit auch für meine Top-Liste qualifiziert.

Kurz beschreibe ich es gerne als “Clash Royale in gut”. In Wahrheit ist der Mobile-Hit von Supercell auch kein ganz schlechtes Spiel. Doch “MM” liegt in so ziemlich allen Belangen vorn. Es ist tiefer, flexibler, fairer, enthält deutlich weniger Grind und bietet mit seinen “King of the Hill”-Anleihen auch das wesentlich interessantere Grundsystem.

Darüber hinaus kann man die Entwickler von BetaDwarf kaum genug loben. Sie supporten ihre Spiele grundsätzlich über lange Zeit und fügen entsprechend auch bei Minion Masters seit Beginn der Early-Access-Phase vor 3 Jahren regelmäßig Content hinzu (zuletzt einen vollwertigen “Roguelike”-Modus) und feilen am Balancing. Belohnt wird dies mit einer über Jahre hinweg stabilen Spielerschaft. Zurecht!

2. Auto Chess: Origin

Bereits als Mod für Dota 2 wies “Auto Chess” ein sehr interessantes Konzept auf, war aber noch ziemlich clunky und fehleranfällig. Doch das Mod-Team von Drodo Studio besserte schnell selbst nach und entwickelte eine Mobile-Umsetzung.

“Origin” stellt meines Erachtens den bislang besten Genre-Vertreter des neu begründeten Genres der “Auto Battler” dar. Im Gegensatz zu vielen anderen Titeln stimmt das Balancing, da auf Monate an Daten durch den Quasi-Betatest mittels der Original-Mod zurückgegriffen werden konnte. Auch wird das Konzept nicht mit Nebenkriegsschauplätzen überladen (wie etwa in Riots Teamfight Tactics). Und Valves eigenes Dota Underlords hat sich mit seinen namensgebenden “Underlords” ohnehin selbst zu Fall gebracht.

Fehlt nur, dass die bislang doch stark vernachlässigte Standalone-PC-Version auf einen brauchbaren Stand gebracht wird…

3. Slay the Spire

Der Roguelike-Deckbuilder, mit dem alles begann. Die Idee, die klassisch-mathematische RPG-Progression (“höhere Stats, mehr Schaden”) durch ein bedeutsameres System zu ersetzen, das die Möglichkeit bietet, sich spontan im Spielverlauf verschiedenste “Builds” zu basteln, ist brilliant.

Über einige Early-Access-Jahre hinweg und dank des unablässigen Supports durch Mega Crit hat sich Slay the Spire zu einem echten Content-Monster gemausert. Dank unzähliger Regel-Modifikatoren gleicht kein Run dem anderen. Die “Ascensions” bieten eine Art Single-Player-Matchmaking und motivieren langfristig.

Durch die grundverschiedenen Charakterklassen (sowie einige clevere Community-Mods) wird beinahe das Maximum aus der Design-Prämisse herausgeholt. Einzig eine Prise Räumlichkeit würde dem Kampfsystem meines Erachtens gut tun. Doch das ist Meckern auf sehr hohem Niveau.

4. The Legend of Bum-Bo

Edmund McMillens neuester Streich präsentiert sich selbst als “Deck-building Roguelike” und damit im Fahrwasser von Slay the Spire. In Wahrheit ist der Isaac- und Meat-Boy-Designer jedoch mit der Idee gestartet, eine strategischere Variante des Kult-Klassikers Puzzle Quest umzusetzen. Dies ist ihm letztlich auch ganz hervorragend gelungen.

Zwar spielt der Zufall etwas zu oft eine zu gewichtige Rolle für den Ausgang eines Durchlaufs, allerdings wird so zugleich für einen hohen Wiederspielwert gesorgt. Auch die Isaac-Ästhetik – hier im Pappe-Look – wird nicht jedem zusagen. Einzigartig ist sie jedoch allemal.

5. Dicey Dungeons

Ein weiteres “Spire-like”, diesmal mit Würfeln. Terry Cavanagh (Super Hexagon, VVVVVV) gelingt mit seinem ersten kommerziellen Spiel seit 7 Jahren eine umfangreiche und mit Content vollgepackte Exploration des “Roguelike-Würfler”-Ansatzes.

Während im Karten-Vorbild dank mehr Kontrolle über die eigenen Fähigkeiten und rotierendem Kartendeck alles etwas zuverlässiger und planbarer ist, wird hier eher auf die großen “Heureka”-Momente gesetzt, die durch die “Limit-Break”-Mechanik teils regelrecht forciert werden. Das macht Spaß, verbraucht sich aber auch vergleichsweise schneller.

Weitere Highlights

Card of Darkness

Militia 2

Nowhere Prophet

P1 Select

Void Bastards


10 Jahre Zockwork Orange

October 30, 2019

10 Jahre gibt es bereits das famose Zockwork Orange, davon gut zwei mit mir. Zum Jubiläum gab es nun eine Artikelreihe, in der die Redaktion auf ihre jeweiligen Jahreshighlights der letzten Dekade zurückblickt.

Das hier sind meine “Picks”!

Read the rest of this entry »


Spiele des Jahres 2016

January 9, 2017

In aller Kürze:

1. Atlas Reactor

AtlasReactor

Nachdem mit Aerena mein Spiel des Jahres 2015 vor Kurzem endgültig verstorben ist, konnte der Titel von Trion die klaffende Lücke im Bereich “rundenbasiertes MOBA” wieder auffüllen. Dank eines innovativen und ziemlich brillanten vierstufigen Phasensystems verdirbt mir auch die simultane Zugplanung, von der ich normalerweise eher wenig halte, nicht den Spielspaß. Ein tiefes, neuartiges und kompetitives Spiel ganz nach meinem Geschmack. Nur die Spielerzahlen dürften in Zukunft gerne noch üppiger sein.

2. Age of Rivals

ageofrivals

Kartenspiel- und Draft-Elemente werden verknüpft mit langfristigem Zivilisationsaufbau und dem damit einhergehenden Balanceakt zwischen Militär und Ökonomie – kurzum das Beste aus Civilization und Through The Ages, allerdings ohne Hirnschmelze in fairen, immer wieder neuartigen, aber stets klar strukturierten 15-minütigen Partien. Großartig!

3. The Witness

TheWitness

In der heutigen Spielelandschaft steht Jonathan Blows neuestes Werk als Aufruf, interaktive Systeme als solche ernst zu nehmen und nicht bloß als Transporteure übergeordneter Kunstformen. Eine Ode an Intellekt, Wissenschaft, Kreativität und deren Verschmelzung in der Kunst beziehungsweise im Spiel.

4. Overcooked

overcooked

Ghost Town Games haben ein echtes, fokussiertes Coop-Spiel und damit einen Vertreter einer aussterbenden Art produziert. Die Spieler brauchen sich gegenseitig und werden fast ausschließlich durch die Verbesserung der Koordination untereinander besser, kaum durch individuelle Skills. So funktioniert kooperatives Spielen!

5. Doom

doom2016

Ein spielmechanischer Schlag ins Gesicht aller Shooter der Marke “Actionfilm gucken und alle paar Minuten ein bisschen rumklicken”. Alles ist der Dynamik des Gameplays untergeordnet. Alle Waffen haben ihren Platz im System und müssen in den richtigen Situationen angewandt werden. Gegner werden als reine Regelbündel eingeführt und dann sofort mit bereits erlernten Elementen kombiniert. Eine Herausforderung nach der anderen. Keine Zeitverschwendung. Gott sei Dank “nur” ein Spiel!


appgemeindeMeine Top 10 Mobile Games habe ich übrigens bei der AppGemeinde aufgelistet (siehe cyanfarbene Sektion).


Die Spiele des Jahres 2014

December 15, 2014

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und vielerorts werden Bestenlisten aufgestellt. Doch eine “Top Ten” kann ja nun wirklich jeder. Und am Ende zählt doch ohnehin für die meisten nur, wer ganz vorne oder zumindest auf dem Treppchen steht. Deshalb gibt es diesmal zur Abwechslung gleich zehn Sieger – in zehn verschiedenen Kategorien. Wie schon beim letzten Mal handelt es sich bei meinen Highlights des Spielejahres 2014 größtenteils um Strategiespiele im weiteren Sinne (sprich Entscheidungswettbewerbe). Aus den Reihen der großen Entwickler ist in diesem Bereich immer noch eher wenig zu erwarten. Diese gehen lieber mit ihren auf audiovisuelles Spektakel und konsumierbaren Content ausgerichteten Titeln auf Nummer sicher. Deshalb bedient sich dieser Jahresrückblick auch weitestgehend abseits des Mainstreams.

Read the rest of this entry »


Die besten Videospiele des Jahres 2013

December 19, 2013

Wer meine Artikel kennt, weiß, dass Spiele für mich überhaupt nur dann interessant sind, wenn sie einzigartig sind und eine karge Stelle in der Spielelandschaft mit Leben füllen. Das heißt nicht, dass sie sich zwangsläufig jeder Genre-Klassifizierung entziehen müssen, allerdings sollten sie in jedem Fall einiges signifikant anders machen als ähnliche Titel. Hinzu kommt, dass ich nicht gerne meine interaktiven Einwirkungsmöglichkeiten beschnitten sehe und auch nicht gerne tatenlos darauf warte. Gute Spiele müssen für mich effizient sein, mich idealerweise in jeder Sekunde vollkommen fesseln und immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Der primär den Spielspaß bestimmende Faktor ist für mich, meinen eigenen Fortschritt zu beobachten. Gute Spiele müssen mich stetig dazulernen und meine Fähigkeiten (nicht nur die meines Avatars) verbessern lassen. Aus all diesen Faktoren sollte sich schon ableiten lassen, dass in meiner Jahresbestenliste keine auf Nummer sicher gehenden “Blockbuster-Spiele” und keine “Deluxe-Klone” zu finden sein werden. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Stöbern und (vielleicht) neu Entdecken!

Read the rest of this entry »