1. Minion Masters
Im Grunde gehört Minion Masters seit Jahren zu meinen meistgespielten Titeln. Nun ist das Echtzeit-Kartenspiel aber endlich nicht mehr im Early Access und damit auch für meine Top-Liste qualifiziert.
Kurz beschreibe ich es gerne als “Clash Royale in gut”. In Wahrheit ist der Mobile-Hit von Supercell auch kein ganz schlechtes Spiel. Doch “MM” liegt in so ziemlich allen Belangen vorn. Es ist tiefer, flexibler, fairer, enthält deutlich weniger Grind und bietet mit seinen “King of the Hill”-Anleihen auch das wesentlich interessantere Grundsystem.
Darüber hinaus kann man die Entwickler von BetaDwarf kaum genug loben. Sie supporten ihre Spiele grundsätzlich über lange Zeit und fügen entsprechend auch bei Minion Masters seit Beginn der Early-Access-Phase vor 3 Jahren regelmäßig Content hinzu (zuletzt einen vollwertigen “Roguelike”-Modus) und feilen am Balancing. Belohnt wird dies mit einer über Jahre hinweg stabilen Spielerschaft. Zurecht!
2. Auto Chess: Origin
Bereits als Mod für Dota 2 wies “Auto Chess” ein sehr interessantes Konzept auf, war aber noch ziemlich clunky und fehleranfällig. Doch das Mod-Team von Drodo Studio besserte schnell selbst nach und entwickelte eine Mobile-Umsetzung.
“Origin” stellt meines Erachtens den bislang besten Genre-Vertreter des neu begründeten Genres der “Auto Battler” dar. Im Gegensatz zu vielen anderen Titeln stimmt das Balancing, da auf Monate an Daten durch den Quasi-Betatest mittels der Original-Mod zurückgegriffen werden konnte. Auch wird das Konzept nicht mit Nebenkriegsschauplätzen überladen (wie etwa in Riots Teamfight Tactics). Und Valves eigenes Dota Underlords hat sich mit seinen namensgebenden “Underlords” ohnehin selbst zu Fall gebracht.
Fehlt nur, dass die bislang doch stark vernachlässigte Standalone-PC-Version auf einen brauchbaren Stand gebracht wird…
3. Slay the Spire
Der Roguelike-Deckbuilder, mit dem alles begann. Die Idee, die klassisch-mathematische RPG-Progression (“höhere Stats, mehr Schaden”) durch ein bedeutsameres System zu ersetzen, das die Möglichkeit bietet, sich spontan im Spielverlauf verschiedenste “Builds” zu basteln, ist brilliant.
Über einige Early-Access-Jahre hinweg und dank des unablässigen Supports durch Mega Crit hat sich Slay the Spire zu einem echten Content-Monster gemausert. Dank unzähliger Regel-Modifikatoren gleicht kein Run dem anderen. Die “Ascensions” bieten eine Art Single-Player-Matchmaking und motivieren langfristig.
Durch die grundverschiedenen Charakterklassen (sowie einige clevere Community-Mods) wird beinahe das Maximum aus der Design-Prämisse herausgeholt. Einzig eine Prise Räumlichkeit würde dem Kampfsystem meines Erachtens gut tun. Doch das ist Meckern auf sehr hohem Niveau.
4. The Legend of Bum-Bo
Edmund McMillens neuester Streich präsentiert sich selbst als “Deck-building Roguelike” und damit im Fahrwasser von Slay the Spire. In Wahrheit ist der Isaac- und Meat-Boy-Designer jedoch mit der Idee gestartet, eine strategischere Variante des Kult-Klassikers Puzzle Quest umzusetzen. Dies ist ihm letztlich auch ganz hervorragend gelungen.
Zwar spielt der Zufall etwas zu oft eine zu gewichtige Rolle für den Ausgang eines Durchlaufs, allerdings wird so zugleich für einen hohen Wiederspielwert gesorgt. Auch die Isaac-Ästhetik – hier im Pappe-Look – wird nicht jedem zusagen. Einzigartig ist sie jedoch allemal.
5. Dicey Dungeons
Ein weiteres “Spire-like”, diesmal mit Würfeln. Terry Cavanagh (Super Hexagon, VVVVVV) gelingt mit seinem ersten kommerziellen Spiel seit 7 Jahren eine umfangreiche und mit Content vollgepackte Exploration des “Roguelike-Würfler”-Ansatzes.
Während im Karten-Vorbild dank mehr Kontrolle über die eigenen Fähigkeiten und rotierendem Kartendeck alles etwas zuverlässiger und planbarer ist, wird hier eher auf die großen “Heureka”-Momente gesetzt, die durch die “Limit-Break”-Mechanik teils regelrecht forciert werden. Das macht Spaß, verbraucht sich aber auch vergleichsweise schneller.
Weitere Highlights

Card of Darkness

Militia 2

Nowhere Prophet

P1 Select

Void Bastards