October 5, 2014
I want to talk to you about a game where what you do is actually unlike anything else I’ve ever played.
In seiner ausführlichen Analyse des kürzlich für Android erschienenen (bald auch für iOS und PC kommenden) Auro: A Monster-Bumping Adventure geht Ludite Sam auf alle wichtigen Game-Design-Errungenschaften des taktischen Dungeon-Crawlers ein. Der enorm starke Kernmechanismus des “Bumping” und dessen Verknüpfung zu jedem einzelnen Spielelement wird – unter dem von Lead-Designer Keith Burgun geprägten Begriff des “Clockwork Design” – ebenso hervorgehoben wie das innovative und durchdachte Scoring-System, das dafür sorgt, dass die spektakulärsten und interessantesten Züge auch stets die spielmechanisch optimalsten sind. Zudem wird die Einzigartigkeit Auros als ernsthaft “kompetitives Single-Player-Spiel” hervorgehoben. Als solches funktioniert es schließlich nur dank eines Elo-artigen Ranking-Systems, das den Schwierigkeitsgrad stets an die Fähigkeiten des jeweiligen Spielers anpasst.
Wer mehr Details will, sollte unbedingt reinlesen!
In a way, Auro is like a statement: “This is what video games could be.”
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Posted by Fabian Fischer
September 9, 2014

Auf der Game Developers Conference 2005 hielt Frank Lantz, Leiter des Game Centers der New York University und Game-Design-Vordenker, eine Wutrede über den Irrglauben, dass die totale Simulation und Immersion der nächste glorreiche Schritt in der Zukunft des Game-Designs sei. Im Anschluss eine leicht gekürzte Übersetzung, gefolgt von einer Betrachtung der aktuellen Relevanz.
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Posted by Fabian Fischer
September 2, 2014

Lesens-, hörens- und sehenswerte Fundstücke aus der Welt der Spiele.
Aktuelles
A declaration of personal game design views and ideals
- Rodney Emerson listet einige wertvolle Design-Prinzipien auf. Unter anderem schreibt er von der Notwendigkeit, jede Sekunde, die der Spieler investiert, so wertvoll wie möglich zu gestalten und mit bedeutsamen Entscheidungen zu füllen. Darüber hinaus sei das Streben vieler Spiele, Geschichten zu erzählen, wie es Bücher oder Filme tun, eine Beleidigung dessen, was Spiele eigentlich sind. Auch manipulativen Psychotricks wird eine klare Absage erteilt.
Leveling Systems Part Two: Where We Could Go From Here
- Ludite Sam sammelt die Überreste der RPG-“Best Practices” ein, die er im ersten Teil seines Artikels bereits stellenweise vernichtend kritisiert hat. Nachdem er anhand einiger Beispiele zeigt, was mit – im weiteren Sinne – Rollenspielen möglich wäre, wenn es denn darum ginge, gutes Gameplay abzuliefern, räumt er danach mit einigen scheinbaren Design-Standards auf. Brauchen wir Levels? Ist es sinnvoll, in Spielen Geschichten zu erzählen? Ist es möglich, mehrere Design-Grundansätze zugleich zu befriedigen? Kann gutes Gameplay trivial einfach sein oder muss es dem Spieler stets einen gewissen Aufwand abverlangen? Lesen lohnt!
Separating Gameplay from Art
- YouTuber brutalcumpowder stellt klar, dass das Gameplay bei der Bewertung von Spielen als Kunst stets von zentraler Bedeutung ist. Es sei die primäre Form des künstlerischen Ausdrucks in Spielen, das alleinige Merkmal, das diese von allen anderen Medien unterscheide und dürfe daher nicht – wie es heute in unzähligen Reviews der Fall ist – als Nebensache abgetan werden.
The Big Difference Between Amateur Designers and Good Ones
- Dan Felder stellt eine interessante Beobachtung vor: Viele Designer definieren sich über das Hinzufügen von Features zu bekannten Konzepten. In der Regel führt dies zu wenig eleganten und hoffnungslos überfüllten Systemen. Andere Designer – insbesondere von Brettspielen – definieren sich jedoch ganz im Gegenteil durch den Fokus, durch das Herausstreichen unnötiger Bestandteile. Dies seien die wahren Könner.
The English Premier League Starts Today; Here’s One Reason To Watch
- Nate Silver philosophiert über die künstlerische Bedeutsamkeit von Eleganz und Effizienz. Am Beispiel Fußball!
Aus dem Archiv
Strategy Games Are Broken
- Jon Shafer prangerte letztes Jahr einige zentrale Probleme moderner Strategiespiele an, die es schnellstmöglich zu beheben gilt: Fehlende Regelklarheit, das Herunterbrechen zum lösbaren Puzzle, viel zu lange Partien und die Konzentration auf thematische Elemente statt strategischer Tiefe.
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Posted by Fabian Fischer
August 31, 2014

Catchup
von Martin Grider
für iOS
auf iTunes
Mögliche Reaktion: Das ist ja so abstrakt, da geht’s ja “um nichts”.
Antwort: Ganz richtig. Es gibt an einem abstrakten Strategiespiel nichts Fesselndes bis auf das Regelwerk selbst. Wer keinen sehr großen Wert auf das eigentliche Gameplay legt, der wird hier nichts von langfristigem Wert finden. Ich persönlich interessiere mich beinahe ausschließlich für das Gameplay, wenn ich Spiele spiele. Deshalb habe ich kein Problem mit abstrakten Titeln – wenn sie natürlich gut sind. Die Spielmechanik ist nicht besser oder schlechter, nur weil es sich um ein abstraktes Spiel handelt. Es gibt jedoch eine Korrelation: Viele Designer abstrakter Titel legen sehr viel Wert auf ihr Regelwerk, auf Eleganz und Spieltiefe. Das müssen sie auch, denn sonst gibt es ja nichts an ihrem Werk zu bewundern. Deshalb sind viele abstrakte Spiele den meisten ihrer stark thematischen Gegenstücke meilenweit voraus in Sachen Gameplay und Design. Dennoch würde Catchup natürlich auch mir mit einem coolen Thema versehen noch mehr Freude bereiten. Warum auch nicht?
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Posted by Fabian Fischer
August 24, 2014

Im alltäglichen Leben ist Unsicherheit nicht sonderlich gern gesehen. Im Gegenteil: Wir wollen uns bei allem, das wir tun, zweifelsfrei sicher sein, dass es auch zum gewünschten Ergebnis führen wird. Beim Spielen sieht das jedoch gänzlich anders aus. Bei absoluter Sicherheit, wenn es nichts mehr zu entdecken oder herauszufinden gibt, ist das Weiterspielen für uns in aller Regel vollkommen uninteressant. Während wir im echten Leben stets nach Sicherheit streben, ist diese somit der Tod eines jeden Spiels. Deshalb ist es für Game-Designer und -Analytiker von größter Wichtigkeit, Mittel zur Erzeugung von Unsicherheit zu kennen und zu verstehen. Im folgenden Artikel sollen – unter anderem basierend auf “Uncertainty in Games” von Greg Costikyan – einige solche vorgestellt werden. Zudem wird auch darauf eingegangen, was schon im Ansatz alles schief gehen kann.
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Posted by Fabian Fischer
August 9, 2014
Kurze Eilmeldung! Vor wenigen Tagen ist Catchup im App Store erschienen. Dabei handelt es sich um ein abstraktes Verbindungsspiel von Nick Bentley. Dieser betreibt einen der interessantesten und wertvollsten Game-Design-Blogs überhaupt (auf dem er sich auch ausführlich und kritisch mit seinem Schaffen auseinandersetzt).
Dementsprechend besitzt Catchup auch genau die Eigenschaften, die man von einem gut designten Spiel erwarten kann: Es ist enorm elegant, innerhalb einer Minute zu erlernen, entfaltet jedoch eine gewaltige Spieltiefe. Es ist schnell, effizient und frei von jeglichen Ablenkungen vom Kernmechanismus – dem Platzieren von Hexagonen zur Erschaffung möglichst großer zusammenhängender Gruppen. Der geniale Kniff: Der “Catchup”-Mechanismus. Wer seine Gruppe größer macht, schenkt dem Gegner Bonus-Steine. Es geht um Timing, es geht um Positionierung und vor allem um das Zusammenspiel dieser beiden Elemente. Es entwickelt sich ein wunderbares Duell voller schwieriger Entscheidungen und strategischer Abwägungen. Jedem ernsthaften Strategen sei der Download ans Herz gelegt!
Digital umgesetzt wurde das Spiel übrigens von Martin Grider, welcher zuvor schon für die absolut großartige Umsetzung von For The Win zuständig war. Catchup setzt die Messlatte jedoch noch deutlich höher: Online-Multiplayer, eine sich dynamisch an den Spieler anpassende und extrem gute KI, ein vollkommen problemfreies Interface, detaillierte Statistiken – eben alles, was der geneigte Stratege so braucht. Ganz große Kunst!
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Posted by Fabian Fischer
August 5, 2014

There can be no doubt that any manmade product of great efficiency will also be aesthetically satisfying.
(Fabrizio de Miranda)
Großer Kunst gelingt die außergewöhnlich effiziente Vermittlung künstlerischen Werts an den Konsumenten. Dadurch hebt sie sich von anderen Werken ab und zeichnet sich aus. Das bedeutet nicht, dass es immer “schnell” gehen muss. Ist der Gegenwert groß genug, kann die investierte Zeit ebenfalls über ein Normalmaß hinausgehen – ohne dadurch die hohe Gesamteffizienz (“Wert pro Zeit”) zu gefährden.
Diesem Grundsatz zum Trotz ist die Dauer einer Partie in vielen Strategiespielen deutlich zu lang im Vergleich zu den enthaltenen strategischen Spannungsbögen. Idealerweise sollte das Ende der Partie mit dem Ende des längsten dieser Bögen zusammenfallen. Ist dies jedoch nicht der Fall, ergibt sich daraus eine enorme zeitliche Ineffizienz. Anhand zweier bekannter Beispiele soll dieses Problem im Folgenden veranschaulicht werden.
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Posted by Fabian Fischer
July 31, 2014

MESA
von Forest Giant
für iOS
auf iTunes
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Posted by Fabian Fischer
July 14, 2014

Angepasste Darstellung der Formen von Spielgefühl aus “Game Feel” von Steve Swink (2008).
Steve Swink beschreibt in “Game Feel” drei zentrale Elemente, die zum häufig als Schlagwort verwendeten, jedoch selten klar definierten “Spielgefühl” beitragen sollen:
- Direkte Kontrolle in Echtzeit: Der Spieler nimmt verzögerungsfrei, kontinuierlich und direkt Einfluss auf die Spielwelt. Swink bezieht sich dabei vor allem auf die unmittelbare Steuerung eines Avatars. Auch wenn also zum Beispiel Starcraft eine Einflussnahme in kontinuierlicher Zeit erlaubt, so werden die Einheiten nicht direkt kontrolliert, sondern lediglich Befehle erteilt, die dann weitestgehend “selbständig” ausgeführt werden.
- Räumliche Simulation: Der Spieler interagiert unmittelbar mit der Spielwelt. Er trifft auf Hindernisse (und kollidiert gegebenenfalls mit diesen), auf statische sowie bewegliche Objekte und hat das Gefühl, sich fast wie in einer realen Welt zu bewegen. Laut Swink passt eine diskrete räumliche Repräsentation (wie beispielsweise ein brettspielartiges Gitternetz aus Hexfeldern) grundsätzlich nicht zu dieser Definition, da sie zu sehr von der Realität abstrahiert ist.
- Hochglanz: Hier sind alle Elemente gemeint, die mit den Spielregeln und -mechanismen selbst nichts zu tun haben, sondern lediglich deren audiovisuelle Wahrnehmung beeinflussen. Sound- und Partikeleffekte gehören genauso in diese Kategorie wie allerlei Animationen oder eine absichtlich wackelnde Kamera.
Zunächst wird deutlich, dass Actionspiele in jeglicher Form mit einem direkt gesteuerten Avatar (Half-Life, God of War, Super Mario 64) offenbar die potenziellen “Könige” des Spielgefühls sind. Rundenbasierte Strategiespiele werden hingegen in den allermeisten Fällen von zwei der drei Faktoren ausgeschlossen: Sie erlauben weder direkte Kontrolle noch simulieren sie einen kontinuierlichen und “fühlbaren” Raum, da in der Regel vorab unterteilte Spielfelder Anwendung finden. Swink möchte sie dennoch nicht von jeglichem “Feeling” freisprechen. Deshalb definiert er die in der obigen Abbildung gezeigten sieben Formen von Spielgefühl. Somit ist dann auch beispielsweise Civilization zumindest in Kategorie 7 vertreten.
Nun schafft Hearthstone jedoch das Kunststück, trotz seiner sehr diskreten und rundenbasierten Natur das Gefühl einer physischen Spielwelt hervorzurufen. Die virtuellen Karten lassen sich “in die Hand” (beziehungsweise “an den Mauszeiger”) nehmen, sich sodann direkt kontrolliert durch kontinuierlichen Raum bewegen und schließlich auf dem “Tavernentisch” ablegen beziehungsweise in die Karten-“Hand” zurückschieben. Die interaktiven Spielereien am Rande des Spielbretts tun ihr Übriges. Natürlich ist auch hier (Blizzard-typisch) in erster Linie ein gigantisches Maß an Hochglanzpolitur im Einsatz, um dieses “physische Gefühl” zu erzeugen. Dennoch lässt sich ein gewisser Einfluss der anderen beiden Faktoren kaum leugnen. Bestätigt hier eine Ausnahme die Regel? Oder ist Swinks Ansatz zu sehr verwurzelt in den in Sachen Popularität und Erfolg im Videospielsektor dominanten Fantasy-Simulatoren der letzten 15 Jahre? Vielleicht beides.
Mit tatsächlichem Game-Design, also der Erschaffung eines Regelwerks und somit dem Kerngeschäft des Spielemachens, hat dies alles in jedem Fall eher am Rande zu tun. Für eine umfassende Analyse und Bewertung eines Videospiels als Produkt lässt ich die Bedeutung des häufig schwer zu in Worte zu fassenden Spielgefühls jedoch nicht abstreiten. Deshalb ist jeglicher formaler Annäherungsversuch – wie so oft und auch in diesem Fall – ein Gewinn für das Medium.
Übrigens: Bevor Swink 2008 ein ganzes Buch zum Thema verfasste, erschien ein Jahr zuvor als kurzer Anreißer ein Artikel auf Gamasutra.
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Posted by Fabian Fischer